Behandlungsziel ist, durch Einsatz geeigneter Füllungsmaterialien diese Hartsubstanzdefekte möglichst zeitnah und substanzschonend zu verschließen, somit chronische Schäden möglichst zu verhindern und die Funktionsfähigkeit des Zahnes langfristig aufrecht zu erhalten. Wenn irgend möglich, sollte dabei der Vitalerhalt des Zahnes angestrebt werden; im Falle sehr frischer Frakturen und kleinerer Pulpaeröffnungen kann dazu eine direkte Überkappung oder auch Vitalamputation versucht werden, denn gerade bei jungen Tieren mit noch nicht voll ausgereiften Zähnen ist dies die letzte Chance für eine normale Entwicklung des Zahnes mit Dentindickenwachstum und vollständiger Wurzelbildung.
Mangels 100%iger Erfolgsquote ist in diesen Fällen eine röntgenologische Nachkontrolle zwingend! Nach Entfernung der erkrankten Hartsubstanzen, ggf. Einbringen von den (vitalen!) Nerv schützenden Unterfüllungen und eine dem geplanten Füllungsmaterial angepaßte Kavitätengestaltung wird diese mit dem gewählten Füllungsmaterial endgültig versorgt.
In der Humanmedizin gibt es dazu eine ständig wachsende Anzahl von Materialien.
Grob unterteilen kann man in Amalgam,- Goldhämmer- oder laborgefertigte Gußfüllungen bzw. Keramiken verschiedenster Art (CAD/CAM Fräsen), hinzu kommen die ständig wachsenden Gruppen der Zemente, Compomere und Composite.
Leider gibt kein ideales Universalfüllungsmaterial, jedes einzelne Material hat selbst innerhalb der Zahnärzteschaft mindestens ebenso viele Befürworter wie Gegner, weil vermeintlichen Vorteilen immer auch Nachteile gegenüberstehen. Jeder Behandler hat seine Eigenheiten und wird mit dem von ihm letzendlich ausgewählten Material in der Lage sein, optimale Ergebnisse zu erzielen, ohne der kostbaren Zahnhartsubstanz weiteren Schaden zuzufügen.
Anders als beim Menschen, wo ich bei meinen Behandlungen neben funktionellen auch mindestens ebenso häufig ästhetische Aspekte berücksichtigen muß (zahnfarbene Füllungen), besteht in der Tierzahnheilkunde meiner Auffassuung nach das Ziel in der möglichst zügigen, unkomplizierten und dauerhaften Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit eines Zahnes und somit der langfristigen Vermeidung von Folgeschäden. Ich verwende daher auch Amalgam!