Diese sind ein probates Mittel, um in den mechanisch stark beanspruchten Gebißbereichen der Eck- und Reißzähne eine Wiederherstellung der Funktion zu erreichen, wenn konservierende Lösungen langfristig überfordert scheinen.
Eine Fülle von Materialien und Kombinationen ist dabei möglich: Klassische unverblendete Kronen aus hochgoldhaltigen Legierungen, Kobaldt-Chrom-Molybden oder Titan, dazu – falls erwünscht – die passenden Dentalkeramiken als Verblendungen oder auch die verschiedensten Vollkeramiksysteme. Bei der Planung einer Krone sollte beachtet werde, daß je nach geplantem Material natürlich ein zusätzlicher Substanzabtrag im Rahmen der Kronenpräparation erforderlich wird, bei metallenen, unverblendeten Kronen Restzahnschonende ca. 0,4 mm, bei Verblendungen ab 1,2mm aufwärts.
Da tierzahnärztlich im Regelfalle marktote Zähne nach Wurzelkanalbehandlung überkront werden, wird in vielen Fällen eine zusätzliche Stifverankerung erforderlich sein. Das Verhältnis von Stiftlänge und -aufbau oder von Stift und klinischer Krone folgt dabei physikalischen Grundregeln, um der hohen Gebißbelastung der Tiere zu widerstehen. Da die meist gekrümmten Wurzelkanäle der Canini für die geradlinige Stiftpräparation naturgemäß nur bis zu einer bestimmten Länge ohne Perforation des Zahnes (via falsa) aufbereitet werden können, wird die spätere Kronenlänge in vielen Fällen damit automatisch limitiert. Allerdings erfüllt auch eine im Verhältnis zum Originalzahn deutlich kürzere Krone ihren Zweck, im Verhältnis zum Stift überlange Kronen bergen eine höhere Verlustgefahr durch Überlastung/Fraktur des Restzahnes.
Fazit: Um die Anzahl der Narkosen und somit das Risiko für Ihr Tier gering zu halten, bevorzuge ich unverblendete Stiftkronen, bei denen die spätere definitive Kronenform entweder gleich während der Präparation durch mich direkt im Munde oder aber spätestens im Dentallabor im Rahmen einer indirekten Modellation (Gegenbiß, Okkludator) festgelegt wird, eine erneute Vollnarkose zum Zementieren des Stiftes mit nachfolgender Kronenpräparation und Abformung entfällt bei diesem Vorgehen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte die unüberschaubare Fülle industriell angebotener Stiftsysteme (Radixanker) und Stiftmaterialien (Glasfaser, Keramiken etc.), die hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.